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Autofrettage

Rohrleitungen moderner Einspritzsysteme sind heute pulsierenden Drücken von bis zu 2500 bar ausgesetzt. Die hieraus zu fordernde Dauerbeständigkeit ist werkstofftechnisch ohne die Einbringung hoher Druckeigenspannungen auf der Rohrinnenseite kaum vorstellbar. Die Autofrettage stellt ein in wirtschaftlicher und technischer Hinsicht äusserst wirksames Verfahren dar, mittels einer Überdruckvorbeanspruchung maximal hohe Druckeigenspannungen zu erzeugen.

Wesentliche Voraussetzungen für eine wirksame Autofrettage ist eine leistungsfähige Hochdruckpumpe, mechanisch stabile Hochdruckleitungen, Druckregelungen und Druckmesssysteme. Die Optimierung des Überdrucks bei ungleichmässigen Wandstärken und Querbohrungen erfordert ein werkstoff-mechanisches Verständnis von Plastifizierungsvorgängen während der Überdruckbeanspruchung und dem Aufbau von Druckeigenspannungen während der Entlastung.

Ein breit angelegtes System zur Erzeugung und Verteilung von höchsten Drücken, sowie eine Vielzahl von Vorrichtungen ermöglichen uns heute die wirtschaftliche Autofrettage von kleinen Ventilen bis zu Rohrspeicher von 3m Länge (Bilder unten). Für die Messung wie auch für die Abspeicherung der Druckdaten wird ein eigens entwickeltes Druckmesssystem eingesetzt, welches heute für die Druckdiagnose in den Zylindern grosser Dieslmotoren eingesetzt wird (The Doctor). Die Optimierung des Autofrettagedruckes beruht auf einem über 20 Jahre verfeinertem Berechnungsmodell. Der Aufbau von Druckeigenspannungen bei komplexeren Geometrien, wie auch der Nachweis der Dauerbeständigkeit, erfolgt mit der Unterstützung von werkstofftechnischen Modellen und mit FEM Methoden.